Samstag, 6. Jänner 1923

6/1 Traum. Am Donaukanal, der aber viel breiter ― insbesondre die Ufer Stadtseite mit allerlei Waren, etc. voll, durch die man sich den Weg bahnen muß; mit Gustav (und Heini?); Gustav hat ein riesiges Schiffsmodell in der Hand; auf dem Deck oder tiefer sind Teller mit Datteln und Obst ― es ist ein Schiff, das er schon vor Jahren aus der Tiefe gehoben hat,― was ungefähr bedeutet, daß er den Krieg vorausgesehn ― ich bedaure ein wenig daß man die Datteln nicht mehr essen kann;― irgendwie schweben frühere Träume von Schiffsufern mit;― ich bin (ohne Zusammenhang mit dem vorherigen Traum) am andern Ufer;― Hotel Continental, eigentlich Gegend des Dianabads (das auch Hotel ist ― vielleicht Erinnerung an St., der dort mit ― war) ― rechts vom Eingang, vielleicht vom Hotel aus, in den benachbarten Tempel ein (ziemlich unsichtbarer) Hochzeitszug,― ein Dr.… Gold oder Beeth heiratet eben, sieht sich nach mir um, lächelnd, mit Goldplomben ―, ich weiß, daß ich geladen war, aber es vergaß,― um so sonderbarer als mir gestern, bei der Hochzeit eines andern, genau dasselbe passirt ist: ich kam gerade um eilf vorüber, war geladen und hatte es vergessen;― nun, eilig ― warum? ― ins Hotel;― Olga, im Traum irgendwie „die Mama“, sucht im Nebenraum einen Tisch;― ich auch, allein, in Überzieher, gelbe Handschuhe, bewußt elegant;― wieder in die Hall (lauter „Else“ Motive) ― da sitzt Heini (oder Julius?) sowie Lili, erwachsen, mit sehr großem Hut (― oder Gisa ― das ganze auch Erinnerung an Reisen mit den Eltern), ich scherze, daß Lili aussieht wie eine amerikanische Reisende, aus St. Louis,― oder Massachusetts ― was ich falsch ausspreche,― und von Heini corrigirt werde.

Kurzer Spaziergang.―

Nm. hauptsächlich an der Doppelnov.―

Z. N. bei Salten; wo Alma Mahler.― Sie spricht von ihrer Angst allein zu gehn;― manchmal versucht sies ― bis zur Oper, mit einem Wagen zurück. Fährt nie Tram.―