Samstag, 26. November 1921

26/11 Schauspielerstrike, keine Probe. Auch die gestrige Kakaduvorstellung mit Moissi nicht abgehalten.―

Besorgungen.―

Bei Gustav; der sich selbst für monomanisch erklärt, dank den Zuständen. Er gönne sich eigentlich nichts, trotzdem das Einkommen des Bruders durchaus reiche ― könne weder etwas lesen, noch etwas andres denken. ― Er fragt mich, ob es wahr sei daß O. geheiratet;― Fulda habe es bei Bettelheim erzählt.―

Nm. an der Novelle.―

Bankett Hotel de France für Hajek. Saß zwischen Helene und Hofr. Wagner-Jauregg. (Mit ihm über Krieg und Geisteskrankheiten ― Abnahme bei den Fraun;― über Psychoanalyse etc.) Mit Ghm.rätin Kuttner (Berlin, Paul Goldmann); Wenckebach (Frau Bachrach;― Drucksteigerung bei Fraun) … Etwa 100 Menschen, viel, zuviel Reden; Hornqu. Stiegler, Dr. Stern Arrangeur, singt, sogar Belsazar von Schumann;― während der Erwidrung Hajeks ging ich (wegen Tram). Helene von O.; man war von dem Gratulationsbrief O.s an Hajek offenbar sehr berührt (o Bestechlichkeit der Menschen); und Helene redete allerlei gutes über sie („nur daß sie kein Herz hat ―“).―

Las zu Haus noch weiter in Kretschmer Körperbau und Charakter.―