Mittwoch, 27. Juni 1917

27/6 Vm. bei Prof. Redlich im Spital; wegen Arthur Kfm. Ich schildere ihm den Verlauf, die Persönlichkeit. Auch er glaubt nicht an Paranoia; sondern acute Manie.

Am Fldb., ebenso Nm.―

Nach Purkersdorf. Kfm. im Park; noch ruhiger und absolut klar. Redlich (als „Inspektor der Anstalten“). Kfm. erzählt ihm die Geschichte seiner Erkrankung wie mir (ich bin anwesend, wie Direktor kaiserl. R. Stein); bleibt dabei, daß seine philosophische Entdeckung einen ganz außerordentlichen Schritt nach vorwärts bedeute ― daß aber das Schreiben des Werks lange Zeit erfordern werde. Ich fahre mit Redlich zurück, er schließt Paranoia völlig aus; diagnostizirt eine leichte Manie, im abklingen (legt zu viel Werth auf die Überschätzung der philosoph. Entdeckung ― die ja vielleicht keine Überschätzung ist); Wiederholung des Anfalls nicht ganz auszuschließen, da Kfm. (wie ich erst heute durch seine Schwester erfahre) als 19jähriger an einer Melancholie gelitten hat.―

Mit Heini Dvorak Serenade.―