Donnerstag, 28. Juni 1917

28/6 Bei Tante Irene im Cottagesanatorium (Körperschwäche).―

Mit Manassewitsch politisches. Monarchien in Gefahr.―

Nm. „Nachklang“ und „Fldb.“ ―

Dr. Wittels zum Thee. Geschichten von U. Die „Schwester“ Baronin v. Sp., mit der er in Konstantinopel ein Verh. hatte, erzählt W., er hätte hypnot. Einfluss auf sie genommen und ihr zugeredet ― sich zu vergiften ― dann wolle er sie mit Blumen überdecken, noch vom Zug aus sagte er ihr: „Also Cyankali ― oder Morphin.“ ― Daß er ― halb unbewußt mit dem Gedanken gespielt ― vielmehr eine Neigung hatte, seine Geliebten mit diesem Gedanken spielen zu lassen, mag sein; Factum ist auch, daß schon vor Jahren ein Mädchen sich seinetwegen umgebracht, eine andre einen Selbstmordversuch gemacht ― ebenso wie seine Frau (die neulich in der Operation fast verblutet wäre).― Trotzdem widersteht mir die colportagehafte auch psychologisch kaum zu rechtfertigende Beziehung auf St.s Selbstmord.―

Vicki z. N.― Wolf Lieder.―

1917-06-28