Sonntag, 2. Jänner 1916

2/1 S.― Mit O. Fortsetzung des gestrigen Gesprächs. Stoffe. Arbeitsmöglichkeiten. Ich empfinde das Gemisch von pathologischem ― künstlerischem ― dilettantischem in meinem Wesen.―

― Bei Richard’s; er noch unsichtbar, krank.―

Spazierg. Pötzleinsdorf. Maler Temple, der über Klimt’s „Irrwege“ und andres spricht.― Paulsen und Frau; er erwartet nach dem Krieg Revolutionen in den Armeen. Seine persönl. Erinnerungen. Trommelfeuer, Verschüttungen, Wahnsinnsfälle. Wie er schlechte Komödie spielen mußte, um seine Leute zu beruhigen.―

Nm. Frau Tallian mit ihrem Sohn, der invalid aus der russ. Gefangenschaft zurück mir seine Abenteuer erzählt ― einer unter Millionen, der noch leidlich weggekommen ― und wie viel geduldig ertragnes Elend für ein Vaterland, das sich wie alle Vaterländer nicht weiter um ihn kümmert.―

― Am Fldb., hauptsächlich 5. Akt. Ich fürchte es wird nichts.―