Sonntag, 17. Jänner 1915

17/1 S. O. s Geburtstag. Blumen. Zuckerln. Falstaff.

― In die Stadt, Opernsitze holen; Stefanskirche ― die alte Ruprechtkirche (zum ersten Male gesehn, scheint mir), dann Maria am Gestade ― Kirchenmusik. Es wird mir wieder recht begreiflich, dass sich schwache Leute, auch ohne Glauben, in den Schoss der katholischen Kirche sehnen. Sie verlangt nichts ― da sie jederzeit bereit ist alles zu verzeihn.―

Stringa sagte Adieu, muss wieder nach Italien zurück;― wir sprachen Politik ― wollen aber beide nicht miteinander Krieg führen … Er brachte eine Bleistiftzeichnung Vorderbrühl mit; ferner von Zweig, die Rollandsche Übersetzung meines Protestes, und Lieder von Antoine, darunter eins mit meinem Text „Leb wohl“.―

Helene mit Annie kamen auch gratuliren.

Nm. Gisa.

Mit O. Oper Götz Der Widerspänstigen Zähmung (mit der Schoder und Weidemann).―