Sonntag, 24. September 1911

24/9 Vm. erscheint Jacob; war „unglücklich“ über einiges z. Th. entstellte, was ihm Agnes aus unserm letzten Gespräch nach Altaussee hinterbracht; sieht im ganzen ein, daß wir recht haben. Ich sage etwa: „Machen Sie Steffi glücklich ― wie, das ist Ihre Sache, indem Sie sie zu Ihrer Geliebten machen,―indem Sie sie heiraten, oder indem Sie sie frei geben,― nur dieses Weiterwursteln ist unmöglich.“ Er will doch noch einige Mal hingehn, ― um sie „zu calmiren“.

― Mit ihm und Hrn Schmidl in dem herbstlichen Park spazieren.―

Nm. Steffi bei O.; sehr unglücklich, mit sich unzufrieden. Ihre Passivität. „Wozu auf der Welt …“―

Sah aphoristisches über Kritik u. a. durch.― Der Erfolg von Anatol (der nun über viele Bühnen geht) wird von den letzten Zeitungsschmocken ausgenützt, meine „Einakterdomäne“ abzustecken. Es ekelt mich ziemlich an.―

Gustav (Auernheimer zu flüchtigem Besuch; sehr nett), Julius, Helene zum Nachtmahl.

(Julius verlor neulich einen jungen Menschen (einziger Sohn) an Darmlähmung nach Appendicitis-Operation. Die Eltern, ohne Julius Wissen, bestellen in die Todtenkammer einen pathologischen Anatomen und einen Chirurgen, um controliren zu können, ob etwa ein Kunstfehler vorlag, und ev. auf Schadenersatz zu klagen.)