Montag, 25. September 1911

25/9 Burg. Probe, 1. Akt.― Bergers gar nicht mehr wiederzugebende Schwankungen ― ein Dutzend in der Viertelstunde, z. B. in der Alternirungsfrage. Bald ist er der Tyrann, bald der Diplomat, bald will er die Wohlgemuth vernichten, bald hofft er, sie wird ihm von selbst in die Arme laufen, bald muß sie die Rolle spielen, bald wär ihm so die Medelsky lieber ― u. s. f.

― Zum Thee Dohnanyi (nach Telegramm-Wechsel). Er ist selbst an all dem Unsinn schuld: hat im Sommer seine Zustimmung gegeben ― daß Pierrette zu Caruso gegeben wird ― und noch dazu zu normalen Tantièmen. Nun bedauert er sich nicht mit mir verständigt zu haben.―

Las „Alles um Geld“ das mir Berger mitgegeben; das in Berlin abfiel.― Ein phantastisches Spiel für Marionetten mit lebendigen Herzen. Bewunderungswürdige Stilreinheit (wie immer bei Eulenberg) ― reines Dichtwerk ― doch von Selbstgefälligkeit und Manier nicht frei ― und wieder möchte man rufen: Eulenberg, wo bist du ? Wir lieben alle deine Masken ― aber wo bist du?―