17/5 Tennis.―
Nm. am Graesler weiter.
Mit O. Türkenschanzpark. Schönherr und Schauspieler Schmid setzen sich an unsern Tisch. Mit Sch. über seine Steuersache, seinen „Glaube“ Erfolg, über Staackmann den Verleger, über die Unwilligkeit der Leute, wenn Dichter Geld verdienen, über das mangelnde Rechtsgefühl des Publikums dem Begriff des literarischen Eigenthums gegenüber; über Hypochondrien, Krankheiten u. s. w.― Er war mir, wie fast immer im persönlichen Verkehr sehr sympathisch. Und wir haben ja so gut nebeneinander Platz in der Welt (mit viel andern) ― nur in den Schädeln der Kritiker nicht.
Von Herrn Ehrenstein eine lausbübische Antwortkarte. Ich reagire nicht mehr. (Er insinuirt mir daß ich Anspielungen auf seine verflossene Geisteskrankheit gemacht ― was ich absichtlich vermieden!) ―
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Schriftsteller
Schriftsteller, Mediziner
Arthur Schnitzler an Stefan Zweig, 17.5.1911
Quelle: Stefan Zweig: Briefwechsel mit Hermann Bahr, Sigmund Freud, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler. Hgg. Jeffrey B. Berlin, Hans-Ulrich Lindken und Donald A. Prater. Berlin: S. Fischer 1987. (Nur Briefe an Bahr und Schnitzler erfasst)