Samstag, 29. Jänner 1910

29/1 Vm. bei Oscar Straus, der auf die Idee kam, Kassian der Oper einzureichen und heute zu Weingartner gehen will, eine Zusammenstellung von Kassian und Schleier vortheilhaft hielt obwohl er die Musik Dohnanyis ― steril findet und erklärt: die Pantomime vom kleinen Korngold wird noch bekannt sein, wenn der ganze Herr von D. längst vergessen ist … Korngold, 11j. Sohn des Kritikers K. ― sein Vater läßt die Compositionen drucken ― schickt sie an Freunde, z. B. an Julius (der den andern Sohn K.s operirt) ― und schreibt dazu: Sie werden sehn, daß die Pantomime meines Sohns wohl weniger Raffinement als D.s aber mehr Erfindung hat … Julius lieh sie mir. Die Begabung des Jungen ist wirklich auffallend, entbehrt aber meiner Empfindung nicht mattoider Züge.―

Dann bei Dr. Geiringer, Affaire „griech. Tänzerin“.

― Nm. wieder nichts gearbeitet, später mit O. etwas spazieren, auch bei Frau Sikora.

1910-01-29