Freitag, 17. Dezember 1909

17/12 Vm. im Volkstheater, um Herzka zu danken; sprach Weisse, Geiringer, Paula Müller.―

Zu Stefan Zweig, der mir sehr nett über den Ruf geschrieben.― Er war mit einem Vorurtheil nach den Berliner Kritiken gekommen und ganz gewonnen worden.― Über die andern dritten Akte ― er hätte den balladesken gewünscht, hinter der Schlachtlinie, den ich ihm erzählte … Über Schlenther … Meine „Geduld“.―

Café Landtmann; Poldi Andrian, mit hypochondrischem Anfall, ich sollte mit ihm zu Eiselsberg, was ich ablehnte.―

Zu Rosenbaum in die Burg. Ich solle zu Jettel, selbst wegen ev. Censurbedenken sprechen. R. ist überzeugt, daß Jettel direct auf Schl.s Wunsch schiebe und Schl. weitre Schiebung vorhabe. Tiefere Gründe: Schl.s Haß gegen mich, und dann: „Schönherr soll durchaus zum ersten österreichischen Dichter gemacht werden. Da dazu seine Kraft nicht reicht, müssen Sie, der wirklich erste, niedergedrückt werden. Gegen Medardus liegt nichts vor, als daß er von Ihnen ist.“ ― Näheres im Fascikel Medardus Burgtheater.―

― Mama zu Tisch. Mit ihr Beethoven op. 127.

Poldi kam (beruhigt) mit Richard; Richard blieb noch ― über Schlenther etc.―

Dictirt Abenteurer; an Reinhardt, endgiltig Med. zurückfordernd; das Rosenbaum Gespräch. Die gute Pollak war ganz entsetzt.―

Mit O. zu Saltens; er räth mir, nach Abschluß der Sache, zu einem Abrechnungsbrief an Schlenther.