9/5 Nm. Mz. Rh. bei mir.― Um ½6 Mz. I die mir gestern telegraf. Soll ich nach Graz?― Nein, Köln besser.― Sie: Du hättest mir längst sagen sollen, dass du eine andre liebst.― Ich hab dir gesagt, keine Verantwortung ― du abgelehnt ― hab dir gesagt, du wirst mir Vorwürfe machen ― nun machst du sie.― „Nein nein ― wo besser, mir gleich ― mich interessirt nichts, will nur in deiner Nähe sein ― Ich habe Köln und Graz unterschrieben, verstehe nichts von Geschäften ― alles dreht sich um dich ― oh Gott für ein Wort von dir ―!―“
Man stellt sich jedes Geschöpf mit irgend welchen Gesten vor, oft mit solchen, die sie gar nicht haben, die nur sozusagen ein arithm. Mittel aus einer Anzahl von Bewegungen vorstellen, welche man beobachtet (so hab ich von Dilly eine deutliche Vorstellung immer in einer Position, in der ich sie eigentlich nie gesehn). Mizi I stell ich mir immer marionettenhaft vor, mit kasperlhaften Gesten und Bewegungen ― manchmal über den Boden schleifend als wenn die Fäden nachließen ― dann wieder aufgerichtet, schwebend beinah.―
Im Volksth. „wahre Glück“.
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Rufname Mizi
Rufname Mizi I
Rufname Inconnue
Schauspielerin
Rufname Dilly
Schauspielerin
Gesangspädagogin
Samuel Fischer an Arthur Schnitzler, 9.5.1896
Quelle: Samuel Fischer, Hedwig Fischer: Briefwechsel mit Autoren. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main: 1989. (nur Korrespondenz mit Arthur Schnitzler)