Montag, 10. Dezember 1894

10/12 Mz. Rh. brachte mir auf meine Bitte von neulich ein Taschentuch das sie einen Tag lang am Busen getragen. Ich sei schlecht und verderbt und wolle ihr meine Ansichten beibringen (Ich: „Du hast ja dieselben“) ― ich denke aber nicht, was „dann“ mit ihr geschähe. Empört, dass ich ein Verhältnis habe (sie sieht immer die Blumen, die ich oft von Dilly bekomme), ich würde mir auch kein Gewissen draus machen, es „dann“ weiterzuführen. Ich: „Du möchtest, dass ich keine Frau ansehe ― und ich soll dir dann die Hand küssen dürfen, du willst dir denken können: Er gehört mir ― aber ich nicht ihm.“ ― Dann kamen zärtliche und überzärtliche Küsse, und es war ¾7 als sie ging. War gekränkt, dass ich sie weggehn liess.―

Mit Felix, Mucki, Raoul, Gustav im Continental, dann Budapest-Orpheum Ges.― Im Kfh. erzählte Eckstein Kabbalistisches.

1894-12-10