Dienstag, 30. Jänner 1894

30/1 Bei Dr. Gomperz (Ohr).― Bei D.E. gestern Abend; er weiss es von Willy, die ihn durch einen Brief zu sich beschied. (Dilly verlumpe sich, die Olga Dvořak, Cognac, ich.―) Dilly wüthend, wirft ihn hinaus. Schreibt an Willy, die noch Nachts zu kommen versucht.― W. kann nicht läugnen, daß sie dem E. geschrieben ― er lügt aber doch.― Um 10 E., der ohne D. nicht leben kann, ihr alles glaubt und „wünscht“ dass sie mit mir verkehre.― D. nervös, zärtlich, blass,― die Garderobière da, mit der sie ausfahren will.― Die Mutter, bringt Milch herein. „Thun Sie für das arme Kind, was Sie können; sie hat so viel zu leiden. Dieser miserable Mensch, der E. setzt ihr so zu!“ Geht heftig schluchzend ab.― Ich mußte lachen; Dilly: „So lach doch nicht, du bist roh ―“ mußte aber auch lachen, als ich ihr erklärte, wie komisch das auf dem Theater wirken müsse.―

Abd. Première Heimat.― Mit vielen soupirt.― Frieberger sagte mir, keine Novellen, sondern Stücke schreiben.― Ich erwiderte affectirt: Vielleicht hab ich wenig Talent; aber sicher hab ich viel Ehrlichkeit, lassen Sie mir die ― ―

Dilly aus Rodaun telegr., ins C. C. telephonirt;― begann eine Skizze die „verrückte Dame“.―