Donnerstag, 14. Mai 1891

14/5 Abends Mz. bei mir (4), wir sprachen klar über das Vergangne. Sie ärgert sich, dass ich Th. gern habe. Dann sagt sie (was eigentlich ganz richtig ist): „Ich (Mz.) sollte ihm eigentlich dankbar sein ― er hat mich erstens von einem Menschen befreit, mit dem ich unglücklich geworden wäre ― und dann hab ich durch ihn dich kennen gelernt, mit dem ich so glücklich bin.“ ― Ich erklärte ihr heute u. a. daß sie von Th. mit Recht verlassen wurde, nachdem sie sich ja bereits wenige Wochen nachher in mich verliebt habe.― Dann versucht ich ihr zu beweisen, daß sie mich absolut nicht mehr liebe als sie ihn geliebt habe ― weil man immer gleich liebe.― Auch damals hat sie gemeint, es gäbe keinen auf der Welt, der ihr gleich theuer werden könnte ― ebenso wie bei mir.―

Fast in allen Zeitungen ist das Abenteuer über Gebühr gelobt; nur in der Dtsch. Zeitung ist es sehr höhnisch abgethan. Mir ist das große Lob unbehaglich, weil es unverdient ist. Das Stück hat geistreiche Wendungen, ist aber unbedeutend und eigentlich schlecht „gemacht“.― Mein Papa ist sehr erfreut über den Erfolg.