Dienstag, 1. Februar 1881

1/2 Dinstag.― Die Gesellschaft, die sich im C. C. Abends gewöhnlich zusammenfindet besteht aus ― Pepi M., dem Allerweltsmenschen mit praktischem Verstande aber ohne Geist und Phantasie, Jacques, dem guten Jungen, dessen übrige Fähigkeiten hinter seinem Appetit und seiner ziemlich theilnehmenden Seele zurückstehen; aus Jacobson, einem akad. Maler oder auch nicht, was dasselbe ist, Richard T., dem gewandten Gesellschafter mit landläufiger Begabung und einem Schmiss, Z., einem verständigen Mediziner im 8. Semester., Hermann L., im 2., dem Techniker Marcell B. voll Affectation und Unliebenswürdigkeit; ab und zu auch Rudolf R., dem in Entwicklungsstadium begriffenen Geschäftsmann, dem guten Kerl Emil W., Tänzer, Commis, Hopfenstange und Don Juan in bedenklichen Kreisen, wo auch die Weiber Don Juans sind ―, Pallester, einem Juristen, Geiger, Kaufmann, der sich für sehr vielseitig hält und wirklich ein gescheidter Kopf zu sein scheint; ― Karl Z., Bruder der Schauspielerin L., ein Mensch von Manieren und gutem Herzen. Ein Verkehr!

Bleibt übrig Heinrich und Sigmund, die mir als eitle Menschen, Aufschneider und Egoisten keine tiefern Sympathien einzuflößen verstehen ― bleibt übrig nichts.

Nur eine Person kenn ich überhaupt jetzt, mit der inniger zu verkehren ich mich sehne ― Fanny M.

Und was beginnen? Immer wieder rückkehren in die oben geschilderte Gesellschaft ― in diesen Koth von Nüchternheit und Unausstehlichkeit ―

― Aber sehn’ ich mich eigentlich nach anderm Verkehr, wo ein Theil den andern völlig versteht, jeder sich ganz und gar den Ideen des andern aufschließt ― ? Das Factum steht nun fest, dass ich im allgemeinen einen sehr flachen Umgang habe, mich überhaupt verbummle und jeder durchzuckenden aufjubelnden Freude seit lange baar bin. Alltäglichkeit kränkelt mich an ― und mein Sinn ist geschaffen für andre Genüsse als ich genieße. Auch meine Sinne ―