Dienstag, 1. Juni 1880

1/6 Dinstag Vm. C. C. Die Documente, von denen ich neulich schrieb, sind Fannys Briefe an Ida aus Juli und August 79. Sie hatten Interesse für mich wegen einiger Notizen über mich; sind aber im allgemeinen höchst backfischlich.―

… Nm.― …aber eines ist wahr, dass ich ein wenig auf materiellen Erwerb denken sollte. Keine meiner liter. Arbeiten ließe sich, glaub ich, veröffentlichen. Ein Grundzug meines Wesens ist Launenhaftigkeit. Der Journalismus, der immer gelaunt sein muss, widerstrebt meiner angeborenen Art und Weise. „Der Journalist ist wie der Wechselsteller auf einer Eisenbahn; er muss zur bestimmten Zeit die öffentliche Meinung ins bestimmte Geleise lenken.“

Nach fünf.― Ich habe soeben den fünften Aufzug von „Vor der Welt“ geschrieben. Es ist nun beendet.

Abends.― Fanny sass neben L., der mit ihrer Mutter angelegentlich sprach ― bemitleidenswert sah sie vor sich hin mit den herrlichen Augen ― und sie war so hinreißend schön ― wenn ich mir jetzt die Winterabende ins Gedächtnis zurückrufe ― bah! noch mags besser werden. Und es muss sein! Das herbe Gefühl wurde, so gut es ging, unterdrückt; ich hatte bitteres Zeug im Mund und trank Zuckerwasser…

Arme geliebte Fanny, ich könnte vor dir niedersinken, möchte mein Haupt in deinen Schoss legen und weinen. Wir zwei könnten glücklich miteinander sein ― ich fühl es ― Unendlich glücklich!