14/5 Freitag Mg.― In der einen Tasche das Ev. Joh., in der andern die Mme. Bovary; auf dem Kopf den breiten Hut, den Spazierstock in der Hand, so nebenher die botanischen Notizen bei mir, verzog ich mich in die höchst gediegene Vorlesung des ehrenwerten Kerner. Ich las dann im K. Ruthmayr Zeitung und Mme. Bovary und verfügte mich dann in Last’s Lesehalle. Bald kam das Leben meines Lebens, der Tod meiner Ruhe, das Mädchen mit den seelentiefen, lebensglänzenden Augen (s. Tagebuch des Eug. D.) mein Alles und womöglich noch mehr. Wir standen eine Stunde unterm Hausthor und sprachen ― wie, was ― ich werds mir ohnehin merken. Wir spielten beide Komödie, d. h. „wär alles unserm Willen nach gegangen“ (s. Tarqu. Sup.) wir wären uns in den Armen gelegen, verrückt vor Liebe.