Donnerstag, 19. März 1931

19/3 In recht übler Verfassung auf.―

Die Telef. Gespräche mit Suz., und C. P.― Transfusion bei Karl bevorstehend, daher sagt C. P. für Mittag bei Suz. ab.―

― In die Akademie: Schulbaur hatte mich gebeten, eine Zimmerprobe von „Fr. mit Dolch“ anzusehen.― Frau Elis. Kemp, begabt, kokett;― ein unmöglicher armer Teufel, namens Groag (Leonardo); ein uninteressanter junger Mensch (Sohn des Monarchistenführers W.) Remigio;― ich sagte ihnen einiges. Das Stück war mir interessant.― Sch. sprach mir von den Mißlichkeiten seiner Carrière (Professor an der Schule ― aber keine Regie lebendiges Theater).

Ins Wiedner Spital. Die Transfusion war gethan; Karl nach natürlichem Schüttelfrost sehr matt und fiebrisch,― Magda und C. P.C. P. im Vorsaal nachher weinte. Sie hält sich so gut sie kann.―

Hinüber zu Suz.― Ihr Gatte, Dunan, die Schwägerin Christl; Hr. v. Werther (und Frau (geb. Str.)); neu, Mittagessen.― Leidliches Gespräch.― Viel über Lecture; Jacob W.; Ludwig etc.―

― Mit Suz., Christl fort;― mit Suz. zu Julius. (Sie hatte ihr Röntgenbild mit.) Diagnose und Diät.― (Duodenalgeschwür.) ― Mit Julius über Karl P.; er hat die Transfusion gemacht;― ist relativ nicht hoffnungslos.―

Mit Suz. fort;― fuhren noch in den Dornbacher Park; kalter Frühlingstag; ein paar Schritte zu Fuss;― bringe sie nach Haus;― ich fahre zu Ferry, hole mein neulich vergessnes Portemonnaie, er ist pessimistisch wegen Karl P.

Ins „Loew“, zu Annie ― mit Veilchen.― Helene dort. Der kleine Sohn.―

Heut früh, auch im Loew, war Hajek ein Nierenstein zertrümmert worden.

Z. N. C. P. bei mir. Bessre Berichte.― Sie ergriff mich sehr.―