Donnerstag, 1. Jänner 1931

1/1 Nach ununterbrochnem 6std. Schlaf um 8 erwacht.―

Tel. mit O. (Berlin), mit Dora (Berlin).― Mit Ferry. (Frau Altmann, Helenens Mutter gestern Abend gestorben.―) ― Mit Suz. (die Zahnschmerzen von gestern ziemlich geschwunden).― Mit Gisa (die verfrüht aus Baden zurück).― Mit C. P.― Mit H. K.

Das Radio noch hier, höre Orgel.

Hofr. Z. teleph.; über Gaunereien und Erpressungen auf Tonfilm- und andern Gebieten.

Paula Schmidl telef.―

Zu C. P.; begleite sie in die Stadt zu einer Tante;― hole Billets Imperial Kino;― zu Julius. Zahlreiche Familien- und Condolenzbesuche.― Mit Ferry ein Gespräch wegen C. P. [etc.] ― Sie möchte ihn durchaus noch „vor Arnoldo“ sprechen.― (C. P. hatte mir von ihrem Gespräch mit Suz. über Suz. Roman berichtet ― (das ich schon gestern von Suz. erfahren hatte).―)

Ich speise allein zu Haus.

Bei recht mäßigem Wohlsein Zeitungen;― Tgb. 27 weiter;― endlich „Sängerin“ Dialogsk. 1. Akt durchgesehn. Noch keine Klarheit.

C. P. geholt, mit ihr Imp. Kino; Garbo in Annie Christie, welche wunderbare Frau!―

Mit C. P. bei mir genachtm. Ich versuchte in aller Güte wieder ihr die Natur unsrer Beziehung klar zu machen;― sie will nicht klar sehn.― Das Radio (noch bei mir) angehört.―

Las Nathansen’s Brandes Buch weiter; dann H. Manns „große Sache“ ― Von unerträglicher Saftlosigkeit, schematische Einstellung ― dabei in gewissem Sinn virtuos.―