Dienstag, 11. November 1930

11/11 Im Schlafcoupé träum ich, dass ich Tennis spielen soll,― (mit wem?). Merke, mein rechtes Bein lahmt ein wenig;― wills überwinden ― ich habe ja mein Rakett ― will spielen ― sehe, dass ich nur ein Stück Holz in der Hand habe.― Erwache 3 Uhr,― und dann noch oft bis 7.―

Ankunft Berlin 9 Uhr.― Hotel Esplanade.― Blumen Dora Heini.― Obst von O. und Dora.― Tel. mit O., Heini, Dora.―

In die Hall ½1. Dora. Von ihren Leiden.― Über O. und ihre Beziehung zu Konrad, ungeschicktes Benehmen.― ― Von B.-H. (Bubi); meine Wiener Schwierigkeiten und Freuden. Spazieren Thiergartenstr. (mit ihr). Begegnung Paul Goldmann: gestern hat seine Tochter ― die Eboli ― in Stolp gespielt.

Zu O.― Sie erzählt etwas verlegen und verlogen von Mißstimmungen mit Dora; die sich gegen sie „unfreundlich“ benommen (ohne K.s zu erwähnen); ich berichte von der Amerik. Einladung etc.―

Zu Tisch kommt Ruth, etwas später, von der Probe, auch Heini. Ruth über Moissi (mit dem sie im Idioten gespielt) und seine üble Art … Eintheilung der Woche, Vorsätze etc. Wie ich fortgehe, Heini mir unters Thor nach: ich hatte vergessen, eine Zusammenkunft mit Ruths Eltern zu verabreden, worüber er gekränkt; ich mache die Sache leidlich gut.

Im Hotel gelesen, u. dgl.

Ein Hr. Lenor Goldschmied (nach Brief und Gedichten Paranoiker) sendet mir Mscrpte., Kritiken etc. und wünscht „Besprechung“ ―

Hole O. ab, mit ihr Schillertheater, Clavigo. Heini als Buenco in Haltung und Sprache ausgezeichnet.

Mit Heini, Ruth, O. Esplanade genachtm.―