Mittwoch, 5. Februar 1930

5/2 Vm. Briefe; ordnen u. dgl.―

Mittags zu Dr. Benedikt; heute war auch seine sympathische Frau Irma dabei. Von Politik kam das Gespräch auf journalistisches. Er bedauerte, dass „man“ gewisse Dinge nicht bringen könne ― z. B. die Enthüllung einer Gedenktafel für den Erzherzogsmörder Princip.― „Warum?“ Er verliere dann seine Abonnenten in Jugoslawien.― Und so, vieles nicht aus ItalienRußland;― überall müsse er auf die Auslandsabonnenten Rücksicht nehmen. Ich: Sie führen den Journalismus ad absurdum. Und nebstbei, würden Sie nicht am Ende mit der absoluten Wahrheit das beste Geschäft machen. Versuchen Sie’s ein paar Monate ― Er: In dieser Zeit würd mein Blatt zu Grunde gehn …―

― Zu Hause nicht sehr wohl;― mit C. P. Kino Dame von Moskau (Pola Negri);― im Grabenrestaurant (zum 1. Mal) genachtm.―

Die üblichen Tel.-Gespräche (und ein Brief).

1930-02-05