Sonntag, 26. August 1928

26/8 Hohenschwangau.― Früh bei O. im Zimmer. Sie sprach davon, dass Heini nun eine Wohnung nah von Ruth suche;― von ihrem Alleinsein;― unser aller Zusammenhanglosigkeit, die sich doch auch jetzt erweise,― bei tiefster Zusammengehörigkeit. Es klang doch auch ein Vorwurf gegen mich.― Und mir fiel ein ― dass ― heute unser silberner Hochzeitstag. Wir weinten einander in den Armen;― in unsäglicher Verzweiflung, und in schmerzlichster Liebe.― Ob sie nicht doch mit mir jetzt nach Wien solle. Ich sagte nein;― umsomehr, da ich ja bald nach Berlin kommen wollte und sie sah ein.―

Wir gingen dann alle über Jugend und Marienbrücke, nach Neuschwanstein; schöner Herbsttag, wunderbare Landschaft,― über die Straße zurück.―

Briefe von Dora, gestern von Ditta Schn.; sie wollen beide kommen.―

Nm. wir alle am See, auf einer Waldbank.― Mit Heini ein Gespräch über den „Widerstand“,― wie gestern früh mit O.― ― Über Lili’s Filmideen;― Arnoldos Film-vergangenheit und -Möglichkeiten.― In allen, über allen Gesprächen Lili.―

Gegen Abend wir alle Straße Hotel Schwansee.