Montag, 6. August 1928

6/8 Dictirt Tgb. Lili („kleines Tgb. 1928“).

Nm. las ich ein Lili Tgb. 23. Backfischhaft, immer verliebt (Schauspieler Kino;― Schott, Moissi, Klöpfer, Gebühr, Duschinsky) um wie viel geistiger war sie in Wirklichkeit schon damals als in jenen Blättern herauskommt.

― Mit O. ein wesentliches Gespräch, in dem sich der erwartete Conflict bedrohlich ankündigte. Sie will, kann mich nicht allein lassen, will die Berl. Wohnung aufgeben;― sie hab nichts als mich … ― Ich sage ihr, das ende mit einer Katastrophe für C. P.;― sie sieht das an, wie Erpressung von C. P. Seite;― ich erkläre ihr, dass C. P. sich im Gegentheil wunderbar benehme; und wahrhaft unglücklich sei;― dabei die schwächere, und meine Verpflichtung abgesehn von allem die größere … Also beide unentbehrlich u. s. w.― Nach schwerer Discussion ― ihr Wunsch mit ihr zu sprechen;― ich sehe darin nichts aussichtsvolles.―

Ditta Schneider.―

Später Gisa, aus Altaussee;― ich spreche lang mit ihr allein; über Lili, und auch über die neu geschaffene Situation.―

N. d. N. lang mit Heini und Arnoldo. Immer wieder das gleiche ― als wäre noch etwas zu aendern. Und immer schlimmer die Qual.