Sonntag, 22. Juli 1928

22/7 S. Vm. Briefe, und getrödelt.

Arthur Kfm., Bella Wengerow, Paula B.-H. zu Tisch. A. Kfm. (zuerst), wie schon lang in Würting, bei Gutmann wohnend;― höchste Töne für Therese;― hingegen sehr gegen das Aphor. Buch ― ; „wo Sie Dichter sind, schön;― wo Sie denken,― besonders über Causalität,― `das soll nicht gedacht werden’,― zu philosophisch, die gleichen Irrtümer wie Kant und Plato“ ― (Man kann sichs vielleicht gefallen lassen ― ; aber ist nicht eigentlich alles was wir im erkenntnistheoretischen denken nennen ― Metaphorik? Und über das gleiche Unbekannte ― gibt es nicht die verschiedensten Metaphern, auf verschiedenen Ebenen?) ― Bella lebt seit 7 Jahren New York (Professorin am Conservatorium ― Philadelphia).― Gespräch über Jacob (Maurizius) ― über Salten;― Erinnerung an Ragaz;― an das gefälschte Interview in Rußland während des Kriegs;― Bellas Verhaftung auf der Rückreise; weil sie für mich eingetreten war; mein Brief an Rolland etc.― Photographien der Kinder (Olgas und meine), in den Albums von Heini.― Arthur Kfm. las das herrliche Gedicht von Goethe, aus dem W.ö. Divan (Wiederfinden) mit Thränen der Ergriffenheit.―

― Gegen Abend C. P.; später nachtm. wir Türkenschanzpark.