Dienstag, 17. Jänner 1928

17/1 Brief von O.; ihr 46. Geburtstag; ihre „Heimatlosigkeit“; und Alters Angst. War ergriffen; telef. ihr nach Berlin; sie will (geschäftlich) auf „8 Tage“ nach Wien kommen.

Im Gewerbemus.;― bei Strnad; trug ihm meine Idee einer theatral. Aufführung der „Else“ vor, über die ich wieder mit Elis. Bergner gesprochen (in Berlin); er sei (ist) der einzige der die Theaterform praktisch dafür finden könne. Er interessirt sich dafür.―

Zu Tisch der junge Menger, der aus Holland wieder zurück; hier auf seine Professur wartet.― Mathematisches, relativistisches. Er scheint mit seinen 25 schon europäischen Ruf zu genießen und ich spüre immer sein Genie auf einem mir freilich unzugänglichen Gebiete. Selbst etwas nicht verstehen, so genau die Grenzen sehen, die unüberschreitbar sind, macht nachsichtig gegen die, denen wieder unser Gebiet unbegreiflich bleibt.―

Nm. am „Zug“.

Mit C. P. Kino „Stacheldraht“ mit der Negri; ergriff mich bis zu Thränen, trotz aller Sentimentalität und einiger Kitschigkeit. Aber ein vortrefflicher Film.―

Nachher nachtm. C. P. bei mir.―