Donnerstag, 1. Dezember 1927

1/12 Berlin.― Vm. bei Dr. Wenzel Goldbaum. Wegen des Prozesses Leipzig, Zahlung der Tant. für Bergners Else Vorlesung. Von da aus allgemeines, und mein Vorschlag größerer Action wegen Honorirung der Vorträge, und urheberrechtl. Aenderungen. Wir sprachen uns gut.

Zu Ullstein. Paul Wiegler. Scheint unzufrieden, dass U. Therese nicht für Vossische erworben. War liebenswürdig fast herzlich ― wie immer;― an irgend einer letzten Aufrichtigkeit scheints zu fehlen (wo nicht?).

Im Bristol mit O. gegessen; erst allmälig war das Gespräch warm oder nur unbefangen. Sehr spät kam Heini von der Probe; zu dritt ists dann immer ganz gut.―

Dann die paar „ruhigen Stunden“, die ich in sehr mäßigem Wohlsein verbrachte.

Dtsch. Th.;― den Weg hin hatt ich nicht mehr recht im „Gedächtnis“, mit Michaelis’ zu „Dorothea Angermann“;― zum größern Theil außerordentliche Vorstellung (Krauss). Das Genie Hauptmanns wird mir besonders in seinen mäßigern Werken offenbar;― wie schlecht wär ein Stück von mir,― wenn es so schlecht wäre wie manches Stück von Hauptmann. Welche schöpferhaften Lebendigkeiten auch in seinen schwächeren Dramen.―

― Nachtm. Grill am Zoo nahe Gedächtniskirche, mit M.s (Andy und Tommy) ― auch Heini kam (der nun fast 2 Jahre nicht mit M.s verkehrt hatte).― Ich war sehr müd.―