Sonntag, 2. Oktober 1927

2/10 S. Vm. mit C. P. Grinzing ― Kahlenberggegend ― (Bockkellerweg ―) Nußdorf. Längre Zeit auf einer besonnten Wiese. Sprach über allerlei Novellen- und andre Stoffe.― Vorher bei der Tram sprachen wir mit Richard, über „Bubi“ und seine wahrscheinl. Reise nach Hollywood.―

Nm. 1920 zu Ende;― aphor. „endgiltig“ geordnet.

Gegen 7 Olga ― zuerst sehr durcheinander ― ; Zimmerunannehmlichkeiten in der Pension;― sie reise demnächst ab.― Ich spreche meine Bedenken wegen ihrer Antiquitäten„geschäfte“ aus; sie lehnt sich erst auf; gibt dann zu, dass die Leute alle minderwerthig;― vorher aber sagt sie … „Was bleibt mir denn übrig ― ? Das ― oder Veronal!―“ Ich weise sie auf die Ungerechtigkeit dieses Ausrufs hin ― „als ließ ich dich hungern ―“ sie sieht ein,― spricht dann von meinen Sorgen etc.;― will ― jedenfalls nach Paris auf 14 Tage, vor Berlin ― redet sich wieder ein, wegen „Lernen“ ― ; doch aus Unrast und weil jetzt Julia K. dort ist ― ;― diese bevorstehende Reise stimmt sie aber doch sichtlich wieder besser.― Wieder war es halb unbewußt (achtel unbewußt) darauf angelegt: „Komm zu mir“ ― aber immer deutlicher wird es ― dass das eine scheinbare Beruhigung (für sie) von acht Tagen bedeutete ― und nicht mehr, und dann alles noch schlimmer wäre.―

Paula Schm. kam; wir nachtm. zusammen;― zeigte Photographien, Gespräche über Familiensachen (Julie, Judith etc.) ― ― alles wieder „als wäre …“. Paula mußte mit dem Eindruck gehn ― : warum leben sie nicht eigentlich zusammen?