Sonntag, 23. Jänner 1927

23/1 S.― Früh telef. O., dass der Verkauf des Hauses sich wieder zerschlagen.― Notiz gestern in der „Stunde“ ― über Wiener in Hollywood; Verhandlungen mit mir hätten sich zerschlagen, weil ich zu „dichterisch“ sei (dies wird natürlich auch meine Chancen bei deutscher Film Ges. herabsetzen (soweit sie überhaupt da sind)).― Die Verrechnungen von S. F. sind traurig, insbesondre durch das fast gesetzmäßige Heruntergehen ― sowohl des Bühnen-Vertriebs wie des Buchverkaufs. Nur die neuen Sachen tragen halbwegs;― meine neueren Stücke werden aber überhaupt nicht aufgeführt ― und ich bezweifle dass ich in den nächsten Jahren ein ― bis zwei Bücher jährlich mit 30-50 Auflagen schreiben werde. Und wenn ― bis wann?― Und was dann?― Nie sah ich die Sorgen so nah.―

Vm. mit H. K. spazieren, Schafberg.―

Nm. an „Therese“.―

O. kam;― die „Spitzen“ Idee;― Studium, und dann Verwerthung als Expertin resp. Vermittlerin. Sie war verletzt, dass ich nicht begeistert und nicht einmal sehr sicher war.― Dann über Lili ― der sie (mit Recht) vorwirft, sie beschäftige sich nicht mit Haushalterei, Kochen etc.,― was sie nun, wenn sie heirate und in bescheidene Verhältnisse zudem, notwendig brauchen werde.―

Ihr Insistiren und Übertreiben wirkte aber eher das Gegentheil. Wie erkannt ich sie wieder!―

An aphoristischem. Lili kam aus „Herakles“ (Haendel), wo sie mit O. gewesen.