Samstag, 22. Jänner 1927

22/1 Vorm. Frau Hella Bernays,― autobiogr. Daten für Schuster Simon, wegen „Propaganda“ anläßlich Erscheinens der Traumnovelle.― Ich sprach von meinen geschäftl. und Anwaltserfahrungen, erwähnte auch den Adv. Bernays, der mich plötzlich in Stich gelassen. Ein Verwandter von Ihnen jedenfalls … Sie überlegte;― erst als Kolap herein kam und davon sprach ― fiel ihr ein … „Das ist ja mein Mann ― von dem ich geschieden bin, und mit dem ich ein Kind habe.“

― Ein classischer Fall von Verdrängung (übrigens ist sie eine Nichte von Freud).―

O. äußerte zu Kolap die Ansicht ― ich solle mein Haus verkaufen und auch nach Venedig ziehn!!―

Dictirt „Voriger“, „Therese“.―

Nm. am „Vorigen“, an Therese.―

Z. N. bei C. P.; guter Abend.―

1927-01-22