Samstag, 20. November 1926

20/11 Vm. Hr. C. E. Klopfer; bringt mir seine Wallenstein- und seine Georgette-Bearbeitung.― Wie er nah daran war, im Bth. eine Art Dramaturg zu werden;― die Protektion des christl.-soz. Parteimanns; die erste Frage im Unterr.-Minist. (vom Ressortchef) ― „Ist er ein Jud?― Welcher Partei gehört er an?“ ― (Er ist racenrein,― aber es half doch nichts.) ― Verlust des Blattes durch die Schmutzconcurrenz;― ― wie soll ichs durchhalten?― Spricht ernsthaft von Selbstmord.― Wallenstein-Stellen, z. Th. von ihm selbst, vorgetragen.― Wiener Zustände ―

Dr. Bermann (Fischer’s Schwiegersohn), (zur Hauptmann Première da);― zeigt sich für das Diagramm sehr interessirt;― geschäftliches über die neue Novelle.―

Dictirt Aphor. etc.―

Zu Auernheimers.― Dortselbst Mimi Z.;― Tristan Bernard (mit Chapiro, der sich immer entschiedener zum literarisch-theatralischen Weltschlieferl ausbildet).― Mit Bernard verstand ich mich gleich sehr gut.― Über deux canards ― und Fliederbusch (von dem er nichts wußte) ― im Gespräch über allerlei Stoffe;― allerlei Anekdoten; über Allais, u. s. w. Er trägt sich spontan an, ein Stück von mir nach meiner Wahl zu übersetzen.―

Zu Hause die ganze Bdn. Nov. für Ullstein corrigirt.―

Tel. mit C. P.; ihre tiefe Verstimmung über die Söhne (Harry, Karl);― und über mich.―

Mit Lili wieder längeres Gespräch; allgemeinerer Natur.― Sie „versteht“ nicht mehr die Sachen mit dem Kleid (vor 3 Jahren) und andres derart;― so komm ich auch auf die Zopfsache;― die sie nun ohneweiters zugibt (wie ich ihr sage, dass ich nie daran gezweifelt). Allerlei psychiatrisches, vom Begriff Neurotiker ausgehend ― Hebephrenie u. dgl.―