Montag, 4. Oktober 1926

4/10 Dictirt Bdn. Nov. etc.―

Nm. ein Brief von O., vag, irritant: wäre „grausam“, jetzt Lili von C. zu trennen u. s. w.;― kurz ― sie möchte weiter mit Lili unten bleiben (was unthunlich). Auch neuerlich finanz. Forderungen irritirten mich.

An der Bdn. Nov., am Diagramm.―

Nach Schönbrunn;― Empfang beim Bundeskanzler Ramek (zu Ehren des paneur. Congresses). Sah zum ersten Mal das Innre des Schlosses. Sehr festlich, viele Menschen. Sprach Emil Ludwig und Frau (Goethegesellschaft ― sein heutiger Artikel in Lit. Welt),― (Habsburgerdrama, das ich schreiben sollte) u. s. w. ― russisches.―

Der Abend begann damit, dass mich irgendwer ansprach ― bis sich herausstellte, dass er mich für „Liebstöckl“ hielt!―

― Sprach ferner Red. Benedikt, Hans Müller, die Hofrätin Z. und ihre Schwester Mdm. Clemenceau, Schalk, Dr. Wallerstein (neuer Regisseur der Oper);― Herterich, Holzer und viele andre. Zuletzt die Roland und Coudenhove. Erinnerung an Liesl.― Die Roland hat gestern den Reichstadt Herzog gespielt,― und sass heute als Gattin des Paneuropa-Praesidenten in dem Schloss, in dem gleichen Zimmer,― in dessen Nachbildung sie gestern als Herzog gelebt und gestorben war.― Ich war ziemlich angeregt.― Dr. Siegfr. v. Strakosch und Sohn brachten mich in ihrem Auto nach Haus.―