Sonntag, 5. September 1926

5/9 S. Luzern.― Spaziergang mit C. P.― Gespräch in einer kleinen Parkanlage. Anläßlich Gang zum Weiher und Herterich.― Was soll mir die Aufführung, Besetzung keineswegs genügend, Beziehungslosigkeit Herterichs zu dem Stück. Verständnislosigkeit und Unverschämtheiten der Kritik zu erwarten. Materieller Erfolg nicht in Betracht kommend (wegen Geringfügigkeit). Die „Freunde“ (bestenfalls) ohne Interesse ― wenn nicht feindselig.― Und was stünde bei Reinhardt bevor (abgesehen davon, dass mir der Boden dort ― auch bestenfalls ― abgegraben ist). Besetzung auch problematisch ― Unaufrichtigkeiten, Verlogenheiten ― für mich kaum andres als Aerger.― ― Meine „Stellung“ ― der sich immer steigernde Widerstand. Inwiefern die Gründe an mir liegen. Fernhalten von der Cliquenwirtschaft ― Unfähigkeit (auch gesellschaftlich) Concessionen zu machen. Womit Mängel meiner Kunst, und auch Mängel (oder wenigstens Starrheiten) meines Wesens nicht geläugnet werden.― Aber nicht die sind es, die mich nun so unbeliebt ― und ungeliebt machen.―

Nm. ziemlich müd.―

Abendspaziergang.―