Sonntag, 7. Februar 1926

7/2 S. Wie immer, sobald ich auf Reisen, vortrefflich 7 Stunden durchgeschlafen.―

Gegen Mittag zu Dora. Über ambivalente Haltung der „Freunde“ mir gegenüber; insbesondre Fischer und die um ihn. Vorwand ― das Überwiegen des „erotischen Elements“ in meinen Werken.― Über allerlei persönliches.―

Bei Dora, mit ihr, Andy, Tommy gespeist. (Karl M. in Wien wegen der Scheidungsache JakobJulie.)

― Im Hotel „Gustl“ durchgelesen.― Ein Stück von Kistemaekers La nuit est à nous.

Reichstag …― Halle mit den deutschen Kaisern. Birkenfeld. „Künstlerzimmer“ (Sitzungsaal). ― Walter v. Molo.― Elis. Bergner;― sehr aufgeregt. Abergläubischer Ritus (ich muss sie, sie mich 3mal anspucken). Georg Engel mit uns in den Saal, hält eine kleine (dumme) Rede.― Elis. B. liest Else (unendlich gekürzt) ― ich (nahe, Estrade) höre fast keine Silbe; sie hat colossalen Erfolg.― Pause. Genia Schwarzwald u. a. Ich lese dann Ltnt. Gustl (wieder nach etwa 12 Jahren) ganz gut.― Nachher paar Worte mit O., Lili (die drin waren; ebenso wie Dora etc.) ―

Mit Elis. Bergner in ihrem Auto („der Chauffeur ein Filou“) Leibnizstr. zum Oberbürgermeister Boess. Empfang. Circa 60 Personen. Souper. Neben E. B.― Reichstagspräs. Loebe, Walter Bloem, Sudermann, Fulda u. a. gesprochen. Barnowsky u. a.― Heini kam (nach „Max Piccolomini“) als letzter.― Boess sprach, begrüßend,― auch polit. ― (Anschluss). Ich antwortete notgedrungen, höchst ungeschickt.― Um 1 mit Heini fort.