Montag, 23. November 1925

23/11 Dictirt (Badner Novelle), Briefe.

Nm. zu O., die in Abreise (bei Menczels). Hatte mit V. L. telefonirt;― dort sei ein großer Kummer;― ich solle ihr (O.) aufrichtig sagen, ob ich in Zusammenhang damit u. s. w. Konnte ruhigen Gewissens schwören dass nein.― Mit ihr fort (Lili blieb zurück, mit Frau M., Stunde bei Brechler (der eine Geschichte des Aphorismus schreibt));― im Auto begann sie wieder in ihrer insistenten Weise von Frl. Soltau;― redete so übel von ihr, dass ich ihr die Ungerechtigkeit verwies, worauf sie „bös“,― was ich unleidlich fand. So kamen wir auf die Westbahn. Dort wurde es besser. Schlafwagen. Sprach von meiner Absicht den „Vorigen“ (sie kennt den Stoff nicht) zu schreiben.― Kuss zum Abschied. Sie fährt nach Berlin. Irgendwie hatte sie die Empfindung „Ich Heimatlose“, und anders als es vielleicht stimmt.

― Zu V. L. Ihr Bruder Ferry dort.― Sie erzählt von der Auseinandersetzung heut morgen;― in der ihr Rob. die „Freiheit“ gegeben ―; in der Ferne solle sie entscheiden ― jeder hat das Recht zu sagen: Ich will nicht zum andern zurück.― Sie hat nun erreicht, was sie will,― aber wie sie sagt: „Zu spät ―“ (Was nicht stimmt.) ― Die Ursache von R.s Nachgiebigkeit Frau Dr. S.― Während wir noch (allein) sprechen, kommt Dr. L. sehr wohlgelaunt, „als wäre nichts geschehn“;― später Frau S. (die eine Aehnlichkeit zwischen mir ― und Wotan findet!);― es wird fidel über Kino gesprochen;― vorher hat Dr. L. von einer bevorstehenden Reise V. L.s gesprochen, wegen ihrer Schlaflosigkeit;― u. s. w.― Ich heim. Lili hat eben die Correctur der „Traumnovelle“ gelesen.―

Nachts noch Tel. Gespr. mit V. L.