Montag, 19. Oktober 1925

19/10 Berlin.― Brief von O. (etwas zu herzlich), von C. P., von V. L., von H. K.;― für alle so charakteristisch!―

― Ins Staatstheater. Jessner über den probl. Erfolg des Hannibal etwas deprimirt; im ganzen unsicher; höchst entgegenkommend. Werde ihm Weiher zur Lecture geben. Er: ob man nicht Fliederbusch spielen könne ― ?― Kakadu etc.―

― Mit Albert Patry (dem Oberregisseur) ― über die Jugend und Beziehungen erotischer Natur von heute. Dass es doch viel besser, weil ehrlicher, geworden sei. Sein Besuch bei der Jugendliebe, nach Jahrzehnten ― die ein verkümmertes altes Weiberl geworden war und die er mit den Worten verliess: Du bist doch ein saudummes Luder gewesen!― Ich erzähle von Sonnenthal und seiner Bemerkung anläßlich Märchen ―

― Bei Georg Engel, über ev. Vortrag im Reichstag (schon lang eingeladen). Urheberrechtliches. Sudermanns Trauer über den Tod seiner Frau.―

Zu Michaelis;― Mittag;― Heini, Duschinsky.

Abend mit Mich. Kino (Ufapalast) „Der Mann der Ohrfeigen bekam“ ―

Beim Austernmeyer mit Mich.’; Heini und Lucie Mannheim.