16/3 Berlin. Kalter Wintertag. Verlag Fischer bei Dr. Maril (F.s in Rapallo); geschäftliches. M. etwas bestürzt, wegen meiner Absicht Ullstein.―
Bei Michaelis’ zu Tisch.―
Heini holt mich aus dem Hotel ab. Lessingth. Heini kauft zwei Sitze à 20 M. für uns (gewiss die einzigen) 2. Reihe Ecke.― Unwahrscheinliches Publikum. Blieb total unerkannt. „Das Märchen“; eine klägliche, z. Th. unerträgliche Aufführung. Kurt v. Möllendorf als Fedor, und als Regisseur unmöglich. Fanny (Camilla Spira) begabt.― Das Stück wirkte nicht schlecht auf mich. Allerlei unfertiges im Dialog und naturalistische [Velleitäten]; aber wie echt gefühlt. Die Einstellung Fedor gegenüber Fannys Vergangenheit heute als veraltet abzuthun ist albern;― insofern es sich um ein psychologisches nicht um ein sociales Problem handelt ist es ein ewiges. Es fehlt vielleicht nur, dass sich Fedor seiner Ungerechtigkeit für das Publikum stärker bewußt würde.―
Mit Heini in den „Schiffersaal“ wo Albert Steinrück mit Frau, später auch Paul.
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Verleger
Hedy Kempny an Arthur Schnitzler, 16.3.1925
Quelle: Hedy Kempny und Arthur Schnitzler: Das Mädchen mit den dreizehn Seelen. Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Hg. v. Heinz P. Adamek. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984. (Neue Frau)