14/3 Früh 9 Berlin. Heini an der Bahn; sehe ihn seit dem Abschied in Zuoz zum ersten Mal. Hotel Esplanade. Blumen, Obst etc. von Dora. Heini von seinen Rollen, seinem Leben hier. Vom Sommer. Dadurch auf O.;― es wäre ihm nicht wünschenswerth wenn sie nach Berlin übersiedelte. Finanzielles.
― Er in die Probe. Ich zu Dora.― Über persönliches und geschäftliches.
― Heute ist hier deutsche Uraufführung vom Märchen. Die Rotters haben mich nicht einmal eingeladen, wollen offenbar nur ihre 1000 M. Garantie hereinbringen. Schicke Paul Marx „als Spion“ hinein. Wer mir nach der Première des Märchen in Wien vorhergesagt hätte: „Berlin wird ― in 32 Jahren nachfolgen ― als erste Bühne Deutschland; du wirst zufällig am gleichen Tag in Berlin sein und am Abend deinen Sohn ― in Charley’s Tante sehen!―“ Gespeist bei Michaelis; Heini kam auch.―
Abends Schauspielhaus: Charleys Tante (mit Krauss) ― Heini den ersten jugendl. Liebhaber, er hatte auch zu tanzen und zu singen und machte es sehr gut.―
Paul Marx kam aus dem Lessingtheater ― Premiere des Märchen ― er sagt: die schlechteste Vorstellung die er seit Jahren gesehn; schlimmste Provinz. Freundliche Aufnahme.
Wir aßen, auch mit Michaelis’ bei Stallmann. Ein hübsches Mädel brachte einen Zettel als das „Urbild des Mädchens aus dem Abschiedsouper“, mit Grüßen von ein paar Herren, denen ich dankte.
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Schauspieler
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Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 14. März 1925
Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 14. März 1925
Hedy Kempny an Arthur Schnitzler, 14.3.1925
Quelle: Hedy Kempny und Arthur Schnitzler: Das Mädchen mit den dreizehn Seelen. Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Hg. v. Heinz P. Adamek. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984. (Neue Frau)