25/2 Gleich nach dem Einschlafen Gedankenflucht im Halbtraum;― der Schluss war irgend ein Local (Schenke),― mit viel Menschen;― aber maskenhaft; bärtig, ich denke: wie seltsam, dass ich alle diese Gesichter schaffe, jedes vom andern verschieden;― ohne dass eins einem wirklichen Menschen entspricht ― (keiner redet);― endlich, abgewendet von den andern nehm ich Einen bei den Schultern, und rede ihn an: „Ich träume und rede doch zu Ihnen, obzwar Sie gar nicht existiren und Sie mich doch nicht verstehen,― und ich Sie selbst gemacht habe,― ich ändre Ihr Gesicht (quetsche es, haue den Schädel an die Wand, modellire es neu, wie Kautschuk) ― und ich rede weiter zu Ihnen ― und Sie leben nicht ― es ist so schrecklich,― in seinen Träumen mit sich allein zu sein.“ (Die Empfindung ist wahrhaft schmerzlich in diesem Traum.)
Vm. bei Gisa.―
C. P. abgeholt, mit ihr bei Würthle, Bilder, u. a. von ihrem Bruder Fredy, nicht unbegabt.―
Nm. am „Roman“ („Therese“).―
Besuch Hocks; Zustände an den Geyer-Bühnen.
Mit H. K. Kino (Ingeborg).―
― Begann U.s Roman zu lesen, der mich, vielleicht nur durch die sehr lebendig erstehende Figur von Stephi fesselte.―
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Krankenpflegerin
Rufname Hedy
Journalistin, Bankangestellte, Essayistin
Pseudonym Bob
Pseudonym Cl. Beol
Schriftstellerin
Mediziner, Sanatoriumsleiter
Schriftsteller, Journalist, Theaterleiter, Dramaturg
Dramaturg
Fritz Unruh an Arthur Schnitzler, 25.2.1925
Quelle: Ulrich K. Goldsmith: Der Briefwechsel Fritz von Unruhs mit Arthur Schnitzler. In: Modern Austrian Literature, Jg. 10, 1977, H. 3/4, S. 69-128.
Hedy Kempny, Tagebucheintrag vom 25. Februar 1925
Quelle: Hedy Kempny und Arthur Schnitzler: Das Mädchen mit den dreizehn Seelen. Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Hg. v. Heinz P. Adamek. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984. (Neue Frau)
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.