Sonntag, 21. Dezember 1924

21/12 S. Vm. bei V. L.― Sie erzählt mir u. a. dass vielfach (aus übelwollenden Gründen) erklärt wird, ich habe „Else“ vor vielen Jahren geschrieben; denn man wünscht mich eigentlich „usé“.― Über Kartono’s finanz. fragwürdiges Verhalten.― Über R.s Schweigen,― und ihre Unfähigkeit zu „vergessen“.― Sie bringt mich mit Franzl im Auto nach Haus.

Nm. mit Lili ein Gespräch über ihr Wesen;― ihre Tendenz zu Hörigkeiten … Ich sage ihr. „Vergiss nicht, dass du mir alles erzählen kannst und nichts erzählen mußt.“ Sie ― mit Thränen. „Das empfind ich als mein Glück, dass man dir nichts sagen muss und du doch alles weißt und verstehst.“ ― Über den Unterschied der Generationen.

Gegen Abend zu Jacob ins Sanatorium. Sein Eckermännchen Aufricht war da. Meist auch Martha; Frau Dr. Bien und Dr. Mathias später.― Über „Zauberberg“, Humor u. a. Gespräch etwas mühselig.―

Z. N. bei Menczels mit Lili. Bubi B.-H. und Alma, die von O.’s Wiener Einstellung gegen mich ganz unbeeinflußt ― oder nur von mir beeinflußt? schien. Sehr angeregter Abend.―