Donnerstag, 9. Oktober 1924

9/10 Herzschmerzen;― durch die „häusliche“ Stimmung.― O. ist bettlägerig;― ihre Un-, ihre Nie-Zufriedenheit;― zieht wie ein Nebel durchs Haus.― Dieser „Versuch“ wäre gründlich mißglückt.―

Schlechte Probe; Aerger mit Brahm. Nach Haus. O. aegrirt, da sie hört, es sei doch oeffentl. Generalprobe und ich ihre Idee, sie zu besuchen, mit Abneigung behandle. Ob sie denn dort alle Leute treffen wolle, die etc. Sie sagt „die Leute wundern sich überhaupt …“, meint damit, dass ich sie nicht in die Première mitnehme, kurz, dass ich mich nicht einfach verhalte „als wäre nichts geschehn“.― (Weil es ihr jetzt so „bequem“ wäre.) ― Ich gehe, krank vor Aerger. Zu spät zur Probe.―

Abd. Kolap; dictirt. Herz- und Kopfweh. K. nachtm. da.

Bei O. oben;― (sie beschäftigt sich nun, Gerty R. zu saniren, lädt fast unbekannte Leute zu sich; wie Frl. v. Sieghart).―

Lili bleibt noch bei ihr;― ich spüre, allein in meinem Zimmer, die Hoffnungslosigkeit des Falls.