Donnerstag, 4. September 1924

4/9 Zürich.― Hole die Damen vom Hotel ab.― Olga in ungezügelter Eifersucht wegen C. P.… Ob ich mich nicht gestern deshalb so intensiv nach ihrem Leben, nach ihren Plänen erkundigt, weil ich selber ganz frei sein wolle;― C. P. werde sich ja nicht zufrieden geben, wenn ich sie nicht heirate; … und ich solle sie nicht so oft zu mir ins Haus kommen lassen; Lili könne sie nicht leiden u. s. w.;― meine gesteigerte Arbeitsfähigkeit sei sicher auf dieses Verhältnis zurückzuführen.― Ich erinnere sie, dass sie ja darüber nur froh sein müsse (das sei sie auch! ―); und weise heftig ihre Eingriffe in meine erotische Existenz zurück ― zu denen sie nach ihrem Verhalten zu der letzten Zeit unsrer Ehe am wenigsten berechtigt. Sie: Es ist jetzt nicht von der Vergangenheit die Rede … Wir erbittern uns gegeneinander;― allmälig sieht sie das thöricht unsinnige ihres Verhaltens ein (für eine Weile).― Einkäufe;― ich mache mich in meinem Hotel fertig, treffe mit den Damen im „Gotthard“ wieder zusammen; wir speisen zusammen. Auf die Bahn. Ich mit Lili reise ab;― fast zärtlicher Abschied von O.;― ob es mir auch recht sei, wenn sie nach Wien komme (sie soll in circa 10 Tagen kommen, damit wir wegen Lili weitres besprechen, auch wegen ev. Neuengagements eines von Dora empfohlenen Fräuleins, und Verabschiedung Wuckis;― eine unendlich schwere Sache ―).

― Fahrt nach Wien; ab ½3, in Halbcoupé mit Lili;― wenig geschlafen ―