Sonntag, 1. April 1923

1/4 Ostersonntag. Regnerischer Tag. Mit Kolap, ihrem Bruder und Dr. Pulay (kennen gelernt) Dreimarkstein.

In der früh ½7 reiste Heini nach Preßburg.―

Neulich Traum; von einem großen Hund, stecke meine Hand in sein Maul, frage (wen?) ob er nicht doch beißt;― er hat mich zwar gern, aber hat doch Tendenz dazu scheints;― man (?) beruhigt mich;― in der Nähe so gut wie unsichtbar ein kleiner weißer Hund.―

Heute Traum, von einer Art Reichsstraße, Auen zur Donau,― freue mich, dass es eine Parkanlage geworden und des Blicks die jenseitigen Ufer hinauf.

O. zu Tisch ― und Ama (aus Parsch zurück).

Zum Thee auch Arthur Kfm., der nun bei Willy v. Gutmann auf einem Schloß bei Lambach lebt. Vorgestern wurde seine Schwester Malvine begraben, die sich mit Veronal vergiftet.― Wir sprachen aber mehr über seine Arbeit; er erzählt einiges schöne daraus.―

Heut in der N. F. P. einige Bemerkungen von mir „aus dem Buch der Sprüche und Bedenken“.―

O. Lili und ich nachtmahlen (Wucki liegt krank); O. ordnet dann im gelben Zimmer Schreibtisch, zerreißt Rechnungen und alte Briefe; u. a. Karten von Otto Z.; was mich unangenehm berührt. Sie sagt mit unangebrachter Großartigkeit: „Ich habe keine Pietät für mich.“ ― Lili findet V. L. sehr lieb;― sagt aber wie ich nicht dabei bin zu Olga „ich bin überzeugt, sie betrügt ihren Mann ―“. Dies theilt mir O. dann mit;― und,― ununterbrochen geladen ― eh sie in die Tram einsteigt, findet sie es „unrichtig“, dass gerade V. L. als beste Freundin im Hause bei mir verkehre;― Lili brauche andre „Beispiele“.― So endet der Tag mit Herznagen ― und der Empfindung völliger Aussichtslosigkeit hinsichtlich wirklicher Besserung unsrer Beziehung.