Mittwoch, 18. Oktober 1922

18/10 Vm. bei Gisa. (Las ihr O.’s letzten Brief.―)

Bei Alma.― Werfel, mit ihm über die Unerquicklichkeiten im Fischer’schen Vertrieb;― Schädigung meiner Werke ― ― Frau Moll.― Das Spechtbuch über mich.― Alma zeigt mir den eben erhaltnen Brief von O.,― ohne die erhoffte Wirkung. Sie spricht darin von der „Notwendigkeit“ allen Geschehns;― daß sie nie etwas „falsches“ gethan;― alles sei ihr „gemäß“;― und Alma mußte einsehn, daß mit dieser „Weltanschauung“ überhaupt jede Verantwortlichkeit aufhöre … jeder in einem fort „recht“ habe,― und Gemordeter, Mörder, Richter und Henker gleich unschuldig und schuldig seien.― Mich beruhigte der Brief O.’s gewissermaßen;― ich war wieder von dem Gefühl befreit, ihr am Ende doch „Unrecht“ zu thun.― Die sechs Eheringe, die Alma ihrer Stiefschwester zum Verkauf mitgibt.―

Holte mir von Setzer meine Photographien.―

Nm. mit Heini eine „Serenade“ von Novak.―

Frl. Anderson aus Stockholm; aus dem beabsichtigten Interview wurde ein Privatgespräch.―

Mit H. K. Kino (Mabuse III), im Regen nach Haus.