Montag, 25. September 1922

25/9 Traum: Von (meinem?) Hause erblick ich zu meiner Verwunderung eine grüne hügelig waldige Flußlandschaft, die Donau ― wieso hab ich sie noch nie gesehn ―; von höher oben müßte man sie noch besser sehn ― da erblick ich ein ― breites Schiff mit einer Ausflugsgesellschaft,― 6 bis 8 Personen, es schwankt immer stärker ― von rückwärts ein großer Dampfer, daher die Wellen ― es fährt nun vorn an ihnen vorbei (mein Radfahrerlebnis!) ― das kleinere Schiff verschwindet mir also, da taucht ein Schwimmer (oder eine Schwimmerin) hervor ― das große Schiff passirt ― das kleine wieder sichtbar ― leer ― also ― alle ins Wasser gefallen ― aber gleich seh ich alle schwimmend, undeutlich in Unterkleidern;― jemand ruft „niemand fehlt“ … Nun lieg ich auf einem Dampfer-Verdeck ― nackt (Aurelie!) ― neben mir steht eine schlanke Frau (eine der eben Geretteten), an die Balustrade gelehnt, in angelegentlichem Gespräch mit einem Herrn (mir kaum sichtbar) rechts von ihr ― was sie nicht hindert ― ohne mich anzublicken, sich sehr lebhaft mit mir zu beschäftigen (telef. Anruf H. K.s gestern über die neue Bekanntschaft) ― wendet sich dann, etwas zu erregt zu mir und bemerkt (wie um mich nicht „eingebildet zu machen“). „Das sind ja alles nur Dummheiten.“ Worauf ich. Sie irren sich ― das ist das einzig vernünftige, was es auf der Welt gibt ― und erwache.―

Dictirt Verf.; Briefe.―

Nm. Dir. Siegfried Geyer ― wegen „Weites Land“ Korff Gastspiel (Renaissance Bühne) u. a.―

Rechnungen etc.―

Z. N. bei Strakosch’.― Salten. Str. schreibt „Der Selbstmord eines Volkes“.―