Mittwoch, 9. August 1922

9/8 München. Traum,― auf der Praterstr. ― mit irgend einer Frauensperson (H. K., aber ganz anders aussehend, gutmütig und commun) ― eine Holzhütte, weiß neu gestrichen (quasi als Haus), leer, zugänglich, ich führe die Frau hinein, zu unverblümtem Zweck, als wäre dies eben das rechte Haus (weil man ungestört bleiben würde).― Eigentlich immer Minderwerthigkeitsträume.―

Zwanzigster Geburtstag Heinis; telegr. ihm.―

Besuche Gerty Rh.; in derselben Gasse, wo voriges Jahr die Scheidung stattfand. Ende Sept. siedelt sie nach Wien, von ihrem Mann fort; Gesang, vielleicht Bühne.―

Zu Gl.s. Die beiden „alten Damen“. M. G. hatte neulich in Urfaust die Marthe recht schwach gespielt.― Ihre Hoftheaterstellung hier eine Sinecure ― Ehrgeiz keiner, sagt sie selbst.― Ich solle doch O. „zurücknehmen“.― Wir reden von Würnitz, Kirchau,― alten Zeiten …

Mittagessen „Jahreszeiten“.―

Im Rheinischen Hof;― Dora mit den zwei jungen Buben kommt aus Partenkirchen an. Begrüßung.― Spricht und erzählt gleich von O.

In die Ausstellung. Theaterabtheilung.― Zusammentreffen vor dem Marionetten-Th. mit Dora, ihrem Mann und den Buben. ― Brann kommt, weist uns die Plätze an; „Faust“. Mit dem jüngsten hinter die Scene.― Wir nachtm. mit Brann im Restaurant.―

In der Halle R. H. mit Dora,― die durch den jetzigen Stand der Angelegenheit mit O. sehr bewegt ist und die Schwere des Conflicts sehr begreift. Theilt mir übrigens mit, dass G. gerade im Mai in M. gewesen sei.―