Donnerstag, 27. Juli 1922

27/7 Trüber Tag, unsicher. Gegen Mittag zum „Schauer“.― Schüleins kommen, wir spazieren alle herum; am Landungsplatz lern ich Paul Klee kennen.― Davon ausgehend Kunstgespräch mit Schülein.―

Gemeins. Mittagessen mit Schüleins beim „Schauer“. O. begleitet mich nachher ― wir sind zum ersten Mal unter 4 Augen, und das Unglück ist fertig.― Ich erwähne Gertys Brief über Vicki;― davon aus ein Gespräch, das innerhalb weniger Minuten alle Tiefen aufrührt. Eigentlich wünscht sie (übertrieben ausgedrückt), daß ich mit allen Leuten den Verkehr aufgebe, die finden, daß sie sich schlecht gegen mich benommen.― Sie erwähnt andeutend die Leute, die uns wieder zusammenbringen wollen und damit nur schlechtes anrichten;― ich sage: sie verstehen eben nicht, dass ich obwohl geschieden, in solcher Weise mit dir verkehre … Im weitern Verlauf über Fehler in Lilis Erziehung;― daß ich ― ihr (O.) im Frühjahr „verboten“ nach Wien zu kommen;― immer deutlicher wieder ihre Empfindung ― daß ich ihr! ein Unrecht zugefügt;― ich erkläre, dass ich alle weitern Abmachungen nur vor Zeugen mit ihr besprechen wolle ― harte Worte (schon früher) fallen, ich errege mich maßlos, und gehe, als sie sagt „Wohin willst du mich noch haben“.

― Lese im Hotelzimmer Kraus „letzte Tage“ weiter.

― Ein Brief von O. wird abgegeben, kluges und verbohrtes enthaltend.―

Wir alle, auch Schüleins, vom „Schauer“ aus zu Paul Klee. Seine Frau, sein Vater, sein Sohn. Er zeigt uns eine Sammlung seiner Bilder. Einige in ihrer Eigentümlichkeit wirken sehr stark, vielleicht als genial auf mich („Parkfest“).

Wir nachtm. mit Schüleins.―