Samstag, 25. März 1922

25/3 Feiertag.― Notizen über den nahenden 60. Geburtstag.―

Spaziergang Grinzing ― Kahlenbergweg (Begegnung mit Hofr. Tezner und einem Fräulein Bloch (?);― Jugenderinnerungen;― über den „Sarkasmus“ in unsrer Familie, von Markbreiter her) ― Silbergasse heim. Kopfweh (leichten Grads) seit etwa zwei Wochen, nach monatelanger Pause. Allerlei Gedanken über Einsamkeit und Alleinsein. Nach welcher Gesellschaft sehn ich mich eigentlich?― Eigentlich doch nur nach O. von einst. Daß H. K. auf einige Zeit fort, fast angenehm; V. L. vermiss ich kaum.― Entwerfe Briefe innerlich an Directoren und Agenten, zum abreagiren.

― Träumte heute Nacht eine Art unklaren Abschied von O., erwachte in Thränen.

Nm. am „Verführer“ ―

Z. N. bei Dr. Strakosch zum ersten Mal. Dort Saltens und Frl. Waller. Allerlei in dem schönen Haus besichtigt.

Begann Vincent (van Gogh) von Meier-Graefe zu lesen.―