Freitag, 24. März 1922

24/3 Vm. im Sanatorium bei Hugo Heller, der mir von seiner Hernienoperation und dem Wunder der Localanaesthesie erzählt. Über den Buchhändlerstrike.―

Thee bei Richard Strauß. Fragte wegen Noren (der ihm in Garmisch die Beatrice vorspielen will);― er sieht von jeder Uraufführung an der Oper ab, wegen des großen Risikos.― Sprach u. a. Kienzl, Bittner, länger mit dem Gfn. Sizzo-Noris (ich nenne Poincaré, Wilson und Lenin die unheilvollsten Männer dieser Zeit; woraus ein politisches Gespräch; auch über die neuen Reparationsforderungen. Auch dieser neue Erfolg Frankreichs nur ein weitrer Schritt zu seinem Untergang).―

N. d. N. bei Salten, wo Jugendtanz. Frl. Waller aus Holland, Kapellm. Grevillius aus Stockholm. Vor Mitternacht zu Haus. Las weiter in Dehmels sehr anregenden Briefen. Unangenehm gelegentlich wenn er als metaphysischer Sexualpathetiker ― oder auch Sexualschwindler perorirt.―