25/1 Ziemliches Unwohlsein des Morgens ―
Zu O.;― von ihrem Plan aus, im Herbst hier sich anzusiedeln, entwickelte sich eine Discussion, über vergangnes;― in der anfangs ihre Einsichtslosigkeit zu Tage trat,― und es zu Heftigkeiten kam. Doch es war im ganzen wie ein Gewitter, das sich ferne verzieht, und wir schieden in Frieden.―
Nm. spielt Heini Ouverture zu Louise Miller von Verdi, und einiges aus Boris Godunow (Mussorgsky) vor.
Am „Verführer“.
Raoul Auernheimer; erzählt mir von seiner Pariser Reise zur Molièrefeier, mit Wildgans.―
Thayer sendet mir englische Romane, ich beginne zu lesen von James Joyce, a portrait of the artist as a young man, und ärgre mich, dass ich so wenig englisch gelesen. Überhaupt viel zu wenig Sprachen geübt. („O wâr sint verswunden …“)
Lese Franz Marcs Briefe mit Interesse.―
Auf meine Frage nach G. erwidert mir O., er sei zu sehr in dem behaglichen Haus seiner Mutter eingewohnt;― ihr aber (O.!) sei jede Art von saurer Bürgerlichkeit verhasst.― Ich erinnerte sie an ihre Sehnsucht, in einer Mansarde Butterbrod zu essen, und finde, daß das Leben im Hotel Europe, mit Thee und Abendkleid doch ihrem Ideal nicht ganz entspräche.― Es wäre mir unerträglich wenn’s ihr nicht ganz gut ginge; und doch empört sich mein Gerechtigkeitsgefühl irgendwie dagegen, daß sies ― in allen äußern Dingen so gut ― und bequem hat ―